Teilprojekt 6: Multifunktionale ländliche Räume in Bayern im Kontext des Klimawandels: Wahrnehmung und Bewertung sozial-ökologischer Transformationen und Akzeptanz von nachhaltigen Landnutzungsoptionen
Projektleitung:
Perdita Pohle und Andrés Gerique, Julia Kieslinger, Maximilian Brönner
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Update Dezember 2021
Ländliche Räume in Bayern im Kontext des Klimawandels: Sozial-ökologische Transformationen und Akzeptanz nachhaltiger Landnutzungsoptionen Der Klimawandel beeinflusst und verändert die vielfältigen Funktionen der ländlichen Räume Bayerns. In Teilprojekt 6 werden sozial-ökologische Transformationen in Anpassung an den Klimawandel in ländlichen Räumen Bayerns identifiziert, dokumentiert und aus Sicht unterschiedlicher Akteure bewertet.
Der Klimawandel in Bayern – Aktuelle Klimatrends und Zukunftssimulationen im Hinblick auf die Landwirtschaft Zukünftige Entwicklungen des Klimas in Bayern wurden im Hinblick auf die Landwirtschaft anhand von aktuellen Klimatrends sowie Zukunftssimulationen analysiert und interpretiert. Die zukünftigen, szenarienabhängigen Klimaänderungen gehen mit einer Zunahme von Hitzetagen, Veränderungen der saisonalen Niederschläge und einer zunehmenden Gefahr von Trockenstresssituationen einher, die sich auf die bayerische Landwirtschaft auswirken. Einigen positiven, ertragssteigernden Aspekten, wie z.B. einer Verlängerung der Vegetationsperiode, stehen eine Reihe negativer Faktoren wie Ernteverluste und Ertragsschwankungen gegenüber.
Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung in Bayern seit 1999 – Spielt der Klimawandel eine Rolle? Vor dem Hintergrund des Klimawandels als potenzieller Einflussfaktor werden in TP6 Veränderungen in der landwirtschaftlichen Nutzung in Bayern seit 1999 untersucht. Hierbei zeigen sich indirekte Effekte des Klimawandels durch z.B. klimapolitische Maßnahmen (Erneuerbare-Energien-Gesetz) und deren Folgen in der Flächenentwicklung (Zunahme Maisanbau). Direkte Effekte sind z.B. Ertragseinbrüche im Ackerbau, die mit gehäuft aufgetretenen Witterungsextremen in den vergangenen zehn Jahren korrelieren.
Rechtliche und politische Rahmenbedingungen als Grundlage für sozial-ökologische Transformationen: Die Themenfelder Nachhaltigkeit, ländliche Räume, Klima- und Gewässerschutz, Biodiversität, Wald, Landwirtschaft und Energie In TP 6 werden die wichtigsten rechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für sozial-ökologische Transformationen in Anpassung an den Klimawandel in den Themenfeldern Nachhaltigkeit, ländliche Räume, Klima- und Gewässerschutz, Biodiversität, Wald, Landwirtschaft und Energie auf verschiedenen Ebenen (Global, EU, BRD, Bayern) analysiert. Es zeigt sich u.a., dass ambitionierte Zielsetzungen ohne Ergebnisverpflichtungen, sektorale Interessenskonflikte (z.B. zwischen Landwirtschaft, Energie und Naturschutz) sowie konkurrierende Gesetzgebungsverfahren auf EU-, nationaler- und Länderebene gravierende Hindernisse auf dem Weg zum angestrebten 1,5 Grad Ziel des globalen Temperaturanstiegs darstellen.
Ziele des Teilprojekts
Die ländlichen Räume Bayern erfüllen vielfältige Funktionen: Sie sind Hauptproduktionsräume von Nahrungs- und Futtermitteln, Holz und Energie, sie besitzen wichtige ökologische Funktionen und leisten einen wesentlichen Beitrag zum Umwelt-, Natur- und Landschaftsschutz und sind darüber hinaus Lebens-, Wirtschafts- und Erholungsraum für einen Großteil der Bevölkerung. Umweltveränderungen, Energie- und klimapolitische Entwicklungen sowie der gesellschaftliche und demographische Wandel stellen für die ländlichen Räume Bayerns komplexe Herausforderungen dar. Welche Veränderungen werden ländliche Räume zukünftig erfahren? Wie wird sich der Klimawandel auf die Multifunktionalität auswirken? Welche gesellschaftlichen Ansprüche werden zukünftig an die ländlichen Räume in Bayern gestellt? Diesen Fragen widmet sich Teilprojekt 6 mit Hilfe eines transdisziplinären Forschungsansatzes. Durch den Einbezug verschiedener Akteure aus Politik, Umwelt, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen die unterschiedlichen Perspektiven auf die Entwicklung ländlicher Räume identifiziert werden und es soll aufgezeigt werden, inwiefern Klimaveränderungen in den Praktiken der Akteure bereits eine Rolle spielen bzw. von ihnen antizipiert werden.
In BLIZ werden sozial-ökologische Transformationsprozesse in ländlichen Räumen Bayerns identifiziert, dokumentiert und aus Sicht unterschiedlicher Akteure bewertet. Aus den Modellen und Szenarien werden zukünftige Handlungsoptionen und Umsetzungsmöglichkeiten abgeleitet und diskutiert. (Foto: Pohle)